Kommt sprudelnd kochendes Wasser in die Wärmflasche?

Nein, es ist nicht gut, sprudelnd kochendes Wasser in die Wärmflasche zu gießen. In dieser Situation entsteht nämlich sehr viel Wasserdampf, der sich dann innerhalb der Flasche ausdehnt und sogar zum Platzen derselben führen kann. Schwere Verbrennungen können die Folge sein. Vor dem Verschließen ist also darauf zu achten, dass der (überschüssige) Wasserdampf erst einmal aus der Flasche entweichen kann.

Es ist dringend zu empfehlen, das Wasser nur auf gut 60 Grad Celsius zu erhitzen. Dies gelingt gut mit einem Wasserkocher, der über eine Temperatureinstellung verfügt. Auf jeden Fall sollten Sie den Wasserkocher abschalten, bevor das Wasser richtig zu kochen beginnt, was man meistens schon akustisch mitkriegt. Falls Sie so ein praktisches Digitalthermometer besitzen, können Sie das Ansteigen der Wassertemperatur direkt beobachten und zum rechten Zeitpunkt den Kocher ausschalten.

Legen Sie dennoch die heiße Wärmflasche nicht direkt auf Ihre Haut, sondern verwenden Sie immer einen Überzug oder einfach nur ein Handtuch, um sich vor Verbrühungen zu schützen. Bedenken Sie, dass bereits bei 60 Grad Celsius das Eiweiß in unseren Zellen gerinnt.

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Hilft eine Wärmflasche bei Fieber?

Wäre eine Wärmflasche nicht ein Anachronismus, da Fieber doch normalerweise mit kalten Wadenwickeln und/oder fiebersenkenden Medikamenten bekämpft wird?

Nein, denn das Forscherteam um Prof. David Martin vom Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin der Universität Witten/Herdecke (UW/H) fand heraus, dass Fieber sogar mit Wärme gesenkt werden kann. Veröffentlicht wurde die Meta-Analyse im Journal of Integrative and Complementary Medicine. Die Antwort auf die folgende Frage erklärt in diesem Zusammenhang vieles.

Warum bekommen wir eigentlich Fieber?

Das Fieber selbst ist keine Erkrankung, sondern vielmehr eine gebührende Reaktion des Körpers auf einen Infekt. Der Körper dreht deshalb sein „Thermostat“ hoch, weil er weiß, dass sich Viren und Bakterien bei hoher Temperatur schlechter vermehren können, was den Kampf des Abwehrsystems sehr unterstützt. Insofern ist eine von außen zugeführte Wärme gar kein so großer Widerspruch, wie es vielen vielleicht scheinen mag.

So ist es gar nicht mehr verwunderlich, dass Fieberpatienten, bei denen Warmwasserfußbäder, Wärmepackungen, elektrische Wärmedecken oder Wärmflaschen zur Anwendung kamen, nach der jeweiligen Maßnahme sogar eine niedrigere Körpertemperatur aufwiesen. Da der Patient auf diese Weise weniger Energie für seinen Fieberschub aufwenden muss, darf davon ausgegangen werden, dass zum Beispiel eine Wärmflasche eine enorme körperliche Entlastung für den Erkrankten darstellt.

Wichtiger Hinweis: Sämtliche Wärme-Anwendungen wurden ausschließlich an Patienten durchgeführt, deren Fieber unter der 40-Grad-Marke blieb. Es kann daher nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob diese Methoden auch in kritischen Fieberfällen über 40 Grad Celsius eine positive Wirkung haben.

Mit Wadenwickeln und Wärmflasche ins Bett gehen

In Asien und im Nahen Osten wird der wärmetherapeutische Ansatz traditionell eher verfolgt. Für gesunde Erwachsene sind erhöhte Körpertemperaturen bis circa 39 Grad Celsius gar kein Problem. Erst dann, wenn das Fieber noch weiter steigt, sollte auf das gute alte Hausmittel der Wadenwickel zurückgegriffen werden, es ist auf jeden Fall besser als die Verabreichung von Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen. Gerade bei Kindern, die frierend und mit Schüttelfrost unter aufsteigendem Fieber leiden, hat sich die Wärmflasche sehr bewährt.

Wichtiger Hinweis: Verwenden Sie für die Wadenwickel kein kaltes sondern lauwarmes Wasser. Dabei sollten die Füße dicke Socken tragen und/oder mit einer lauwarmen Wärmflasche gewärmt werden.

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Welche Wassertemperatur ist für eine Wärmflasche ideal?

Erwachsene sollten versuchen, ihre Wärmflasche mit einer Wassertemperatur von maximal 60 Grad Celsius anzuwenden, obwohl Ärzte in der Regel nur 47 Grad Celsius empfehlen. Kinder sind bekanntlich deutlich schmerz- und temperaturempfindlicher. Daher sollte bei ihnen die Temperatur der Wärmflasche die 40-Grad-Marke nicht übersteigen.

Die Temperatur des Wassers können Sie bspw. mit einem Infrarot Thermometer messen. (Werbung)

Grundsätzlich gilt, dass unsere Zellen durch Temperaturen, die höher als 60 Grad Celsius liegen, nachhaltig beschädigt beziehungsweise ganz zerstört werden. Aus diesem Grunde sollte das Wasser der Wärmflasche immer auf diese Temperatur begrenzt werden. Das Material einer modernen Wärmflasche kann durchaus auch kochendes Wasser vertragen, das ist also nicht der Grund für die Temperaturbegrenzung.

Denken Sie auch daran, die Wärmflasche möglichst nur bis zu 2/3 zu befüllen, damit noch genug Raum für den entstehenden Wasserdampf vorhanden ist und die Wärmflasche nicht platzt.

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Wärmflasche bei Rückenschmerzen – DER Heilsbringer?

Hilft eine Wärmflasche bei Rückenschmerzen?

Rücken-Verspannungen sind gerade in Deutschland eine „Volkskrankheit“, die viel damit zu tun hat, dass fast die Mehrzahl unserer Bevölkerung eine vorrangig sitzende Tätigkeit ausübt. Ja, Rückenschmerzen lassen sich sehr wohl mithilfe von Wärme lindern.

Schmerzhafte Verspannungen sind meistens eine Folge falscher(einseitiger) Körperhaltungen oder ungewöhnlicher, übermäßiger Belastungen. Dabei verhärtet sich die Muskulatur und die Durchblutung wird eingeschränkt. Die Wärme der Wärmflasche wirkt dem ohne jegliche Nebenwirkungen entgegen, sofern diese tatsächlich tief genug ins Gewebe vordringen kann. In vielen klinischen Studien wurde die medizinische Wirksamkeit von Tiefenwärme nachgewiesen.

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Wärme gegen Rückenschmerzen – der Wirkmechanismus

Die Wärmebehandlung des Rückens sorgt für eine nachhaltige Muskelentspannung, was sich in einem Nachlassen der Schmerzen äußert. Durch die verbesserte Durchblutung wird das Gewebe besser mit Nährstoffen versorgt, auch der Abtransport von Schlacken des Stoffwechselprozesses in den Zellen wird optimiert. Dem Gehirn werden zudem Wärmereize zugeleitet, was eine Verringerung von Schmerzempfindungen befördert. Darüber hinaus verbessert tiefgehende Wärme die Dehnbarkeit des Bindegewebes, sodass sich die Beweglichkeit des Betroffenen deutlich normalisiert.

Praktischer Hinweis zur Vorgehensweise

Die Temperatur sollte bei der Anwendung leicht unter 40 Grad Celsius liegen. Es gibt aber ein Problem, das oben schon angedeutet wurde. Damit die Wärme tief genug unter die Haut vordringen kann, muss irgendwie erreicht werden, dass die Wärmflasche mindestens acht Stunden lang auf relativ hoher Temperatur gehalten werden kann. Außerdem sollten Sie sich während der Anwendung öfter Bewegung, um die Verspannungen zu lösen. Beides lässt sich realisieren, wenn Sie gleich zwei Wärmflaschen im Einsatz haben, die von einer helfenden Hand immerzu ausgetauscht werden können.

Ist Wärme bei Rückenschmerzen immer zu empfehlen?

Nein, Wärme ist nicht in jedem Fall die beste Medizin. Manche akuten Rückenschmerzen lassen sich besser mit Kälteanwendungen wie Eisbeutel oder kalte Wickel behandeln, und zwar immer dann, wenn die Ursache auf eine Entzündung zurückzuführen ist. Auch der berühmt-berüchtigte Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall ist besser mit Kälte zu begegnen, weil es sich hierbei um eingeklemmte Nerven handelt. Sie sehen schon, dass eine ärztliche Beratung in jedem Fall erfolgen sollte, um wirklich das Richtige zu tun.

Wichtig: Wenn sich die Schmerzen durch Wärmeanwendung verschlimmern, sollten Sie Letztere unbedingt sofort abbrechen.

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Sommer, Sonne, Sonnenschein – Wärmflasche?

Wozu braucht man eine Wärmflasche im Sommer?

Tatsächlich kann eine Wärmeflasche viel mehr als nur Bauchschmerzen lindern oder eine Erkältung „wegheizen“. In warmen Sommernächten zum Beispiel fällt vielen Menschen das Einschlafen schwer. Ausgerechnet die Wärmeflasche kann da Abhilfe schaffen, denn wir können sie ja auch als „inverse Wärmflasche“ verwenden.

Eine kalte Wärmflasche für erholsamen Schlaf

Befüllen Sie dazu Ihre Wärmflasche mit kaltem Leitungswasser und legen Sie diese circa drei Stunden vor der Nachtruhe in den Kühlschrank. Paar Minuten Gefrierfach tun es auch, aber Vorsicht: Das Wasser darf nicht vereisen, denn dann kann es bei Hautkontakt zu schmerzhaften Erfrierungen kommen. Ein zu starker Kältereiz verleitet den Körper überdies zur Produktion zusätzlicher Wärme.

Es ist gut, die „Kühlflasche“ zum Beispiel in ein Laken einzuwickeln. Auf diese Weise lässt sich ihr Effekt viel besser steuern.

Legen Sie stets nur eine gut gereinigte Wärmflasche in den Kühlschrank, damit dort keine Keime wie Schimmelsporen eingetragen werden, die dann dauerhaft Ihre Lebensmittel angreifen.

Eine gute Alternative des Vorgehens besteht darin, eine oder zwei Wasserflaschen zu kühlen, mit denen Sie am späteren Abend Ihre Wärmflasche befüllen.

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Hilft eine Wärmflasche auch bei Knieschmerzen?

Jeder weiß, dass man sich vor dem Leistungssport erst einmal aufwärmen muss. Wir sehen daran, dass Wärme sehr wohl eine ganze Menge mit der Geschmeidigkeit, Beweglichkeit und Kraft unserer Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen zu tun hat. Aber leider lässt sich die Sache mit der Wärme nicht so einfach über einen Kamm scheren. Es ist in der Tat so, dass Wärme zuweilen sogar schaden kann. Um dies zu verstehen, müssen wir bei den verschiedenen Ursachen von Knieschmerzen differenzieren.

Ursachen von Knieschmerzen

Wer es gern einfach mag, sollte sich diese Faustregel zu Eigen machen:

  • Bei akuten Verletzungen kühlen
  • Bei Muskelverspannungen und chronischen Gelenkerkrankungen wärmen

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Blutergüsse und Schwellungen sowie die damit verbundenen Schmerzen aufgrund akuter Verletzungen werden durch unmittelbare Anwendung von Kälte gelindert. Dies liegt daran, dass die Blutgefäße durch Kälte eingeengt werden und dadurch die Durchblutung an dieser Stelle vermindert wird. Auch werden sich schnell entwickelnde lokale Entzündungsvorgänge durch Kälte ausgebremst.
Wärme weitet dagegen die Blutgefäße, was zu einer Durchblutungssteigerung führt. Dadurch wird das Gewebe besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, gleichzeitig werden die Stoffwechselabbauprodukte effektiver abtransportiert. In der Folge geht Wärme zum Beispiel gut gegen Muskelverspannungen vor. Die Dehnung der Bänder und Sehnen funktioniert verlustloser und die Faszien, also das muskelumspannende Bindegewebe, werden dynamischer.

Was erreicht die Wärmflasche bei Knieschmerzen?

Meistens geht es bei Gelenkschmerzen um langjährigen Verschleiß, wofür es die Bezeichnung Arthrose gibt. Arthrose-Patienten fürchten die kälteren Monate des Jahres zu Recht, denn das oftmals feuchtkalte Wetter intensiviert die Gelenkschmerzen beträchtlich.

Hilft eine Wärmflasche auch bei Knieschmerzen?

Der durch Kälte „heruntergefahrene“ Stoffwechsel in den Zellen führt gerade in betagten Gelenken zu sehr unangenehmen Reibungsschmerzen. Bedenken Sie aber, dass der Gelenkknorpel per se keine Blutgefäße hat, was bedeutet, dass dieser ausschließlich durch Bewegung via Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt werden kann. In der Technik würde man in einem solchen Fall von „selbstschmierenden Teilen“ sprechen.

Knorpelverschleiß auf der Gelenkfläche führt zu „Anlaufschmerzen“, das heißt, die ersten Minuten nach einer Ruhepause sind besonders schmerzhaft. Diese Phase ist zugleich ein Impuls für die Gelenkschleimhaut, vermehrt Gelenkflüssigkeit zu produzieren, um die Reibung im Gelenk zu reduzieren. Oftmals wird dann gleich zu viel Gelenkflüssigkeit produziert, was sich in der Kniekehle als „Baker Zyste“ bemerkbar macht, die mit einem Beugedefizit einhergeht.

Positiver Einfluss der Wärme auf die Muskulatur

Unsere Muskeln befinden sich ständig in einem bestimmten, minimalen Spannungszustand, dem Grundtonus. Dieser ist bei Arthrose sogar etwas erhöht, was für die Gelenke eine permanente zusätzliche Belastung bedeutet. Durch Wärme, die von außen einwirkt, entspannt sich die Muskulatur, was einer Gelenkschonung gleichkommt.

Arthrose-Schmerzen sind im Wesentlichen Sehnenschmerzen. Bei angespannten Muskelfasern wirkt auf die Sehnen eine stärkere Zugkraft ein, was sich als Schmerz bemerkbar macht. Wenn dann durch Wärme die Schmerzen nachlassen, ermöglichen wir dem Knie sogleich mehr Bewegungsfreiheit.

Was gibt es dabei zu beachten?

Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius über längere Zeit können mehr schaden als nützen. Es ist auch nicht sinnvoll, sich eine Wärmflasche die ganze Nacht lang aufs Knie zu legen.

Wenn eine Schwellung oder gar Entzündung (Rötung) vorliegt, ist eine Wärmeanwendung grundsätzlich nicht zu empfehlen.

Zu erwärmen ist nicht das Kniegelenk selbst, sondern die Muskulatur unter- und oberhalb des Gelenks.

Fragen Sie möglichst immer einen Arzt oder Ärztin um seinen bzw. ihren Rat, denn neben der Wärmetherapie sind meistens noch weitere Behandlungsformen erforderlich.

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Warum hilft eigentlich die Wärme der Wärmflasche?

Für die Verteilung der Wärme in unserem Körper ist vorrangig das Blutplasma zuständig. Durch die Wärme einer Wärmflasche weiten sich lokal die Blutgefäße, was direkt mit einer besseren Durchblutung der Haut einhergeht. Die Aufweitung der Blutgefäße führt dazu, dass das Blut langsamer fließen kann und dadurch die Zellen etwas besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

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Zudem werden so Stoffwechselabbauprodukte wie Kohlendioxid schneller und effektiver zurück zur Lunge transportiert oder, was für Schadstoffe gilt, zu den Ausleitungsorganen verfrachtet. Damit geht auch eine Entspannung der Muskulatur einher, was eine messbare Entkrampfung mit sich bringt. Sogar die inneren Organe werden mit zusätzlicher Wärmeenergie versorgt, was aber nur indirekt über die Nervenbahnen vonstattengeht.

Am Rattenmodell hat der britische Physiologe Brian King (University College London) gezeigt, dass Schmerzen mit Wärme regelrecht blockiert werden können. Die Ursachen für die Aktivierung der Schmerzrezeptoren bei einer Blasenentzündung, bei Bauchkrämpfen sowie während der Menstruation liegen vorrangig in einer Minderdurchblutung und Dehnung der inneren Organe.

Wird aber die Haut im Umfeld eines Schmerzherdes auf mehr als 40 Grad Celsius erwärmt, werden bestimmte Wärmerezeptoren aktiviert, die ihrerseits die Sensoren für Schmerzen blockieren, so jedenfalls konnte King die Zusammenhänge bei Ratten nachweisen. Die beteiligten Wissenschaftler gehen davon aus, dass es beim Menschen ganz ähnlich abläuft. Ganz abgesehen davon beschert uns Wärme immer durch Entspannung ein allgemeines Wohlbefinden.

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Welche Größe und welches Gewicht sollte eine Wärmflasche haben?

Neben der Größe und dem Gewicht spielt auch das Material, aus dem die Wärmflasche hergestellt wurde, eine entscheidende Rolle, denn nicht jedes Produkt ist frei von Schadstoffen. Die etwas längliche Standardform der Wärmflasche bemisst sich auf circa 30 mal 20 Zentimeter (30×20 cm). Daneben werden aber auch viele andere, zum Teil kuriose Formen und Maße angeboten, die es zudem in vielen Farben gibt.

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Für Kinder sollte die Wärmflasche eher etwas kleiner sein, denn ein großes, mit Wasser befülltes Volumen bedeutet auch ein enormes Gewicht. Oftmals soll ja die Wärmflasche auf dem Bauch liegen. Ist sie zu schwer, behindert sie nach gewisser Zeit die Atmung und das Kind fühlt sich noch schlechter.

Verwenden Sie gerade bei Kindern einen angenehmen, flauschigen Bezug, der sich auf der Haut gut anfühlt und die Wärme etwas dämpft. Es ist übrigens sehr praktisch, dass die Bezüge immer wieder gewaschen beziehungsweise gewechselt werden können.

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Welche Weichmacher sind in Wärmflaschen enthalten?

In den meisten Materialien zur Herstellung von Wärmflaschen sind Weichmacher verarbeitet. Dabei handelt es sich in aller Regel um Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Ihr einfachster Vertreter ist Naphthalin (C10H8), das aus nur zwei verbundenen aromatischen Ringsystemen besteht. Durch Anlagerung weiterer Benzolringe entstehen immer größere organische Moleküle dieser Art wie zum Beispiel Pentacen (C22H14), Coronen (C24H12) oder sogar Superphenalen (C96H30).

Allerdings stehen PAK im dringenden Verdacht, bei längerem Hautkontakt die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen, das Erbgut zu verändern und krebserregend zu sein. Aus diesem Grunde hat man sich auf Richtwerte bezüglich der maximalen PAK-Konzentration geeinigt. Der Richtwert für Gegenstände mit Hautkontakt, welcher wahrscheinlich länger als 30 Sekunden anzusetzen ist, liegt bei 10 Milligramm pro Kilogramm des Materials. Wärmflaschen, die als entsprechendes Prüfsiegel zum Beispiel ein TÜV-Zertifikat aufweisen, halten diesen Grenzwert ein, die anderen möglicherweise nicht.

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Bei welchen Beschwerden hilft eine Wärmflasche?

Wärme ist seit langer Zeit eines der wichtigsten Hausmittel. So erweist sich die Wärmflasche als ausgesprochen segensreich bei:

  • kalten Füßen
  • zum Vorwärmen des Betts
  • Menstruationskrämpfen
  • Blasenentzündung
  • Verspannungen aller Art
  • Nacken- und Rückenschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Nervosität und Schlafstörungen

Durch die Übertragung der Wärme in die oberen Gewebeschichten verbessert sich die Durchblutung und die Muskeln können sich entspannen. Insofern lässt sich die Wirkung der Wärmflasche gut vergleichen mit jener eines Heizkissens.

Gerade nach einer Überanstrengung oder durch eine Sportverletzung können die sich daraus ergebenden Muskelschmerzen und Muskelverspannungen mit einer Wärmflasche enorm gelindert werden. Auch die Beweglichkeit der Gelenke profitiert sehr von der Wärme.

Eine Blasenentzündung kommt meistens mit sehr unangenehmen, brennenden Schmerzen daher. Es ist fast die Regel, dass sie durch eine Unterkühlung ausgelöst wurde. Sie können die Wärmflasche in diesem Fall auf den Bauch oder auf den Rücken legen oder sie als Sitzunterlage verwenden. Sie werden staunen, wie schnell dadurch die Schmerzen nachlassen und sich eine deutliche Verbesserung Ihres Allgemeinzustandes einstellt. Eine Heilung der Erkrankung ist dies aber noch nicht. Die Wärmflasche ist lediglich eine hilfreiche Begleittherapie jener Maßnahmen, die der Arzt / die Ärztin vorschlägt.

Menstruationsbeschwerden lassen sich durch eine Wärmflasche sehr gut im Zaum halten. Insbesondere die so unangenehmen Krämpfe werden durch eine auf den Unterleib gelegte Wärmflasche deutlich abgemildert.

Sodbrennen und Blähungen sind gern mal Begleiterscheinungen eines guten deftigen Essens. Durch die Entspannung, die eine Wärmflasche auf dem Bauch mit sich bringt, können die Luftansammlungen schneller und leichter entweichen und der Darm kann sich besser seiner eigentlichen Aufgabe der Verdauung widmen.

Manchmal will sich das Gedankenkarussell einfach nicht abschalten lassen und das Einschlafen scheint in immer weitere Ferne zu rücken. Dem ist aber erstaunlicherweise nicht so mit einer Wärmflasche an den Füßen, weil aufsteigende Wärme den gesamten Körper in Ruhe versetzt.

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Kann eine Wärmflasche auch schädlich sein?

Wenn die Haut durch eine Wärmflasche zu lange zu intensiv erhitzt wird, kommt es zunächst zu deutlichen Rötungen, die bei noch längerer Hitzeexposition in eine Entzündung übergehen können. Bei häufiger fehlerhafter Anwendung entwickelt sich die thermisch verursachte Hauterkrankung mit der Bezeichnung „Erythema ab igne“, die sich als netzartige Hautrötung bemerkbar macht. Aus dem Altgriechischen übersetzt bedeutet dies „Rötung vom Feuer“. Andere Bezeichnungen für diese Hautstörung sind „Buschke-Hitzemelanose“ oder „kalorische Hyperpigmentierung“.

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Im akuten Fall kann die Rötung meistens sogar weitgehend schmerzfrei über mehrere Stunden bestehen bleiben, um dann langsam von ganz allein wieder vollständig zu verschwinden. Bei sehr langer zu intensiver Wärmeeinwirkung besteht aber die Gefahr, dass Sie die Rötung ein Leben lang begleitet.

Kindern und insbesondere Säuglinge, die noch jünger als circa sechs Monate sind, sind diesbezüglich sehr empfindlich. Bereits eine untergelegte Wärmflasche mit gut 45 Grad Celsius verursacht bei ihnen nach knapp einer Stunde ganz erhebliche Verbrühungen.

Bedenken Sie auch immer, dass eine Wärmflasche bei Entzündungen oder offenen Wunden absolut nichts zu suchen hat.

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Welches Material ist für eine Wärmflasche besser – PVC oder Gummi?

Wärmflaschen werden in der Tat meistens aus PVC oder Gummi hergestellt. Jene aus PVC sind in aller Regel sehr haltbar, geruchsneutral und schmiegen sich überdies sehr gut an den Körper an.

Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastisches Polymer. Aus Kettenpolymerisation des Monomers Vinylchlorid (C2H3Cl) können zielgerichtet Kunststoffe mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden, das heißt, es entsteht je nach Bedarf Hart- und Weich-PVC. Ersteres wird zum Beispiel für Fensterprofile, Rohre oder Schallplatten verwendet, während Weich-PVC beispielsweise für Spanndecken, Kabelummantelungen oder eben Wärmflaschen genommen wird.

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Bei den Wärmflaschen aus Gummi sollte man besser von dem natürlichen Material Kautschuk sprechen, was aber den Nachteil hat, dass es mit der Zeit etwas porös werden kann. Auch dann, wenn Sie mit der Wärmflasche immer richtig umgehen, kann sie manchmal schon nach zwei Jahren undicht sein.

In der Industrie ist Gummi ein elastisches, strapazierfähiges Vulkanisat beziehungsweise Elastomer von Natur- oder Synthesekautschuk. Bei einem sehr hohen Vulkanisationsgrad ergibt sich ein recht starrer Hartgummi, ein sogenanntes Duroplast beziehungsweise Ebonit.

Dann gibt es noch Wärmflaschen, die aus PVC und Gummi gefertigt werden. Diese sind manchmal schadstoffbelastet und können beim Einfüllen von heißem Wasser platzen.

Fazit: Achten Sie beim Kauf also unbedingt auf ein Qualitätssiegel wie zum Beispiel ein Zertifikat vom TÜV. Lesen Sie auch stets die Gebrauchsanweisung vor der ersten Verwendung.

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Wie lange bleibt eine Wärmflasche warm?

Die meisten Wärmflaschen können ihre Temperatur sogar länger als eine Stunde halten. Wenn Sie das warme bis heiße Wasser in die Wärmflasche eingefüllt haben, können Sie mit einem kleinen Trick erreichen, dass die Temperatur noch etwas länger hält: Geben Sie zusätzlich ein paar Teelöffel Salz in die Wärmflasche, verschließen Sie sie gut und schütteln alles ordentlich durch.

Aber woran mag das wohl liegen? Der sogenannte Salzeffekt ist mit der Gefrierpunktserniedrigung zu erklären. Die Zugabe von Salz erhöht zum einen den Siedepunkt des Wassers und senkt gleichzeitig seinen Gefrierpunkt. Hinzu kommt, dass der Salzeffekt auch die Dichte des Wassers heraufsetzt, es ist also relativ mehr Energie erforderlich, um Salzwasser zu erwärmen.

Durch das Auflösen von Salz wird dem Wasser also eine zusätzliche latente Energie bewilligt, die innerhalb des Systems Wärmflasche zu einer etwas längeren Aufrechterhaltung der Wärme führt. Übertreiben sollte man es mit dem Salz aber nicht, weil die Wärmekapazität des Wassers mit zunehmendem Salzgehalt abnimmt und den gewünschten Effekt dann zunichtemacht.

Abschließend noch zwei wichtige Hinweise:

  1. Legen Sie Ihre Wärmflasche nicht länger als circa 20 Minuten auf eine bestimmte Körperstelle, vor allem dann nicht, wenn sie sehr warm ist.
  2. Soll die Wärmflasche in der kalten Jahreszeit lediglich das Bett vorwärmen, sollten Sie sie vor dem Schlafengehen aus Ihrem Bett entfernen.

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Wie sollte eine Wärmflasche am besten gelagert werden?

Nach der Benutzung lassen viele ihre Wärmflasche eher achtlos herumliegen, manchmal noch tagelang. Besser ist es aber, sie gleich zu entleeren, um sie in geöffnetem Zustand trocknen zu lassen. Falls Salzwasser verwendet worden ist, ist ein vorheriges gründliches Ausspülen unbedingt anzuraten. (Tipp: Salzwasser hält die Wärmflasche länger warm)

Wenn sie dann zum Beispiel in einen Schrank gelegt wird, sollte der Stöpsel noch immer nicht zugeschraubt werden, weil die innen verbleibende Restfeuchtigkeit zum Beispiel Schimmelpilzen eine Lebensgrundlage bietet. Hier stellt sich natürlich die Frage, wohin mit dem Stöpsel, damit er später wiedergefunden wird. Da bietet sich die Befestigung mit einer festen, ausreichend langen Schnur an.

Die Gummianteile der Wärmflasche vertragen eine längere Lagerung direkt auf einem Heizkörper oder in prallem Sonnenlicht nicht. Das ist auch nicht nötig, damit die Wärmflasche innen trocknen kann.

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Was genau ist unter einer Wärmflasche zu verstehen?

Schon seit vielen Jahrhunderten sind Wärmflaschen ein bewährtes Hausmittel gegen Verspannungen oder Bauchschmerzen. Wer kalte Füße hat, stellt diese beim Sitzen gern und sehr erfolgreich auf einer Wärmflasche ab. Aber erst ab ungefähr 1920 gab es die ersten Exemplare aus Gummi. Heute sind sie aus thermoplastischen Kunststoffen gefertigt, die besonders langsam altern, weil sie Hitze eben besser als Gummi vertragen. Auf dem Markt angeboten werden Wärmflaschen meistens mit einem ansprechenden flauschigen Bezug, zum Beispiel aus Fellimitat oder Velours.

Aufbau von Wärmflaschen: Der Füllkörper des „Thermophors“ hat stets eine Einfüllöffnung, die um einen soliden, dicht schließenden Schraubverschluss ergänzt ist. Moderne Wärmflaschen bestehen aus einem sehr widerstandsfähigen und hitzebeständigen PVC. Bei Polyvinylchlorid (PVC) handelt es sich chemisch um ein thermoplastisches Polymer. Es kann aus dem Monomer Vinylchlorid (C2H3Cl) durch Kettenpolymerisation mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt werden. Nach Polyethylen und Polypropylen ist PVC das drittwichtigste Polymer bei der Kunststoffproduktion.

Eine antike Wärmflasche

Kleine Geschichte der Wärmflasche: Als Vorläufer der Wärmflasche können wir den heißen Stein oder Ziegel ansehen. Dieser wurde einst in ein Tuch eingeschlagen und dann zum Vorwärmen des Bettes verwendet. Schon um 1520 kamen die Wärmflaschen aus Zinn auf. Sie waren den heutigen Varianten schon recht ähnlich. Immerhin wurden sie ebenfalls mit heißem Wasser befüllt und dann mit einem Schraubverschluss zugemacht. Ein bisschen unpraktisch waren sie aber schon aufgrund ihrer sehr rundlichen Form, die sie dazu veranlasste, immer mal wieder polternd aus dem Bett zu rollen.

Erst ab 1920 wurden Wärmflaschen aus Gummi gefertigt, allerdings zunächst noch in kleiner Stückzahl, sodass sie sehr begehrt waren. Daher bedienten sich viele jener damals üblichen Schnapsflaschen wie Steinhäger aus braunem Steinzeug. Da aber die Korkverschlüsse nicht immer gut abdichteten, war ein Verbrühen an der Tagesordnung. So bevorzugten manche Leute Flaschen mit Bügelverschluss und ein paar findige Handwerker stellten sogar Wärmflaschen aus Geschosshülsen her.